Bericht zum Ausflug der AKV zum Saison-Abschluss
nach Asparn/Zaya und Falkenstein
(Nö. Landesaustellung 2013 „Brot und Wein“)
am Freitag, dem 14. Juni 2013
Am frühen Nachmittag des 14. Juni 2013 leisteten gut ein Dutzend Altkalksburger (leider nicht mehr!), etliche davon in Begleitung ihrer Gattinnen bzw. Lebenspartnerinnen (in Summe etwa 20 Personen, darunter auch unsere beiden Ehrenpräsidenten nebst Gattinnen) dem Ruf unseres Präsidenten Hans Hammerschmied Folge zum Saisonabschluss-Ausflug, der uns diesmal mitten ins idyllische Weinviertel führen sollte. Die heurige Niederösterreichische Landesausstellung ist dem Thema „Brot und Wein“ gewidmet, wobei der Teil „Brot“ im Schloss Asparn an der Zaya – unserem Ziel – zu besichtigen ist (die Ausstellung zum Teil „Wein“ findet in Poysdorf statt; beide Ausstellungen können noch bis zum 3. November 2013 besucht werden).
Kurz nach 14 Uhr starteten wir in einem bequemen Autobus vom Ballhausplatz weg und machten zunächst noch in der Nähe von Korneuburg einen kleinen Abstecher, nämlich zur Landmaschinenfabrik „Hammerschmied“, wo uns der Inhaber Stefan (MJ 73), einer der Brüder unseres Präsidenten, zusammen mit einem Mitarbeiter (Hrn. Roman) empfing und uns – höchst eindrucksvoll und zum Thema passend! – ein wahres Maschinen-Ungeheuer präsentierte: eine selbstfahrende Weinlese-Maschine. Zahlreiche Fragen seitens der Technikinteressierten unter uns wurden von ihm und seinem Mitarbeiter ausführlich beantwortet.
Anschließend fuhren wir um ca. 15 Uhr unserem eigentlichen Ziel entgegen, das wir nach einigen kleineren Umwegen (in Asparn war für heute vom Bundesheer eine Angelobung vorgesehen) nach gut ½ Stunde auch glücklich erreichten. Hier empfing uns zunächst der Direktor des Urgeschichtsmuseums, Herr Dr. Lauermann – als Alt-Strebersdorfer mit einer gewissen „Verwandtschaft“ zu uns Altschülern und „praktizierender“ Archäologe. Von ihm wurden wir höchst kompetent durch das Freilichtmuseum geführt und konnten etliche Gebäude, Gebrauchs- und Kunstgegenstände, angelegte Felder sowie eine Kultstätte der Kelten besichtigen und stellten auch viele Fragen dazu.
Der dort unterlegte Zeitrahmen umfasst insgesamt 3 Epochen: die Steinzeit (in Mitteleuropa bis ca. 2.200 v. Chr.), die Bronzezeit (ca. 2.200-800 v. Chr.) und die Eisenzeit (ca. 800 v. Chr. bis etwa Christi Geburt). Alle aufgebauten und ausgestellten Objekte – die ältesten sind etwa 6.000 Jahre alt! – wurden nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und nach Befunden von Ausgrabungen in ganz Europa (und tw. auch in Übersee!) rekonstruiert. Doch – so erfuhren wir – müssen bei aller wissenschaftlichen Akribie auch Logik, Phantasie und Vermutung einen gewissen Platz haben, weil wir – vor allem aus den ältesten Zeitperioden – nur wenig erhaltene Spuren finden und dort auch keine schriftlichen Aufzeichnungen zur Verfügung haben. Natürlich stellen sich aber vielfach die Fragen, wie und zu welchem Zweck das jeweilige Objekt verwendet wurde und ob z.B. Details eines Gebäudes damals wirklich so ausgesehen haben, wie jetzt rekonstruiert. Die Antwort darauf ist oftmals nicht beweisbar, aber naheliegend oder zumindest vorstellbar.
Die Zeit reichte leider nur für einen relativ kurzen Eindruck, da wir ja auch noch die Ausstellung „Brot“ besuchen wollten. Zu diesem Zweck übergab uns Hr. Dir. Lauermann in die Kompetenz einer freundlichen Führerin (Frau Carola), die uns durch 3 Etagen des Schlosses lotste, in denen die Ausstellung aufgebaut ist. Wir erfuhren viel Interessantes sowohl zur Geschichte und Mystik des Brotes (das ja auch im christlichen Glauben eine große Rolle spielt!), als auch zu dessen Vielfalt, dem mit Getreide, Brot und Landwirtschaft in Verbindung stehenden Handwerken (z.B. Sensenschmiede, Müller, Bäcker, aber auch Bierbrauereien!) und Werkzeugen; der Bogen spannte sich durch die Geschichte bis in unsere moderne Zeit: ein Teil der Ausstellung widmete sich beispielsweise dem Thema, wie Supermärkte eingerichtet sind und mit welchen (psychologischen) Tricks sie uns zum Kauf animieren, ein anderer Teil der traurigen Tatsache, dass rund 1/5-1/6 sämtlichen Gebäcks bei uns im Müll landet (obwohl es in den vielen Fällen noch genießbar oder z.B. als Tierfutter noch verwendbar gewesen wäre!). Leider reichte auch hier die Zeit nicht für einen vertiefenden Besuch, da das Museum um 18 Uhr schließt.
So brachen wir kurze Zeit später zu unserem letzten Ziel auf, dem malerischen Ort Falkenstein, wo wir den Tag ausklingen lassen wollten. Zunächst Richtung Laa an der Thaya (wieder Umwege wegen des Bundesheeres nötig!) ging es vorbei am Staatzer Felsen mit seiner weithin sichtbaren Ruine, durch Neudorf über den „Landmann“ (d.i. ein bewaldeter Bergrücken), dann tauchte auch schon der Burg-berg und die Ruine Falkenstein vor uns auf. Hier im Ort kehrten wir bei einem weiteren Altkalksburger Freund ein: Georg Klein (MJ 78) hat hier in enger Zusammenarbeit mit Christoph Körner, einem Falkensteiner, und dessen Partnerin Christine seit einigen Jahren einen wirklich beeindruckenden Weinbaubetrieb mit ca. 50 ha Anbaufläche und tw. internationalem Kundenstock aufgebaut und in der ehemaligen Falkensteiner Schmiede eine gemütliche Heurigenausschank – die „Dürnberger Schmitt’n“ – etabliert, sehr zentral gelegen (Adr.: Falkenstein, Kirchengasse 58, gleich neben dem Festsaal), wo wir uns nach den bisherigen Anstrengungen laben durften.
Der Empfang war sehr herzlich und zu einem exzellenten Schweinsbraten als Hauptgang und selbstgebackenem Mohnkuchen als Nachspeise wurden wir mit exquisiten Weinen aus den (und viel Wissen über die) ortstypischen Rebsorten (vor allem Grüner Veltliner und Riesling, aber auch Grauer Burgunder, sowie Muskateller, Traminer, etc. und Cuvées daraus) verwöhnt. Die angeregten Gespräche im gemütlichen Gastgarten ließen die Zeit so schnell vergehen, dass wir erst knapp vor 22 Uhr den Heimweg antraten (zu dieser Zeit wäre ursprünglich eigentlich die Rückkunft in Wien geplant gewesen, wo wir dann auch erst kurz nach 23 Uhr wohlbehalten eintrafen!).
Auf diesen lehrreichen Tag zurückblickend bleibt mir hier zum Abschluss nur noch zweierlei: zum einen hoffe ich, dass ich mit meinem Bericht manch einem von euch, die jetzt nicht mitkommen konnten, „Gusto“ auf den Besuch der einen oder anderen Station unserer Reise gemacht habe, und zum anderen möchte ich mich ganz herzlich persönlich und im Namen aller Teilnehmer bedanken:
– bei unserem Präsidenten Hans (und seinem Team) für die Organisation des
Ausflugs (ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Arbeit dahintersteckt, damit
dann alles so reibungslos – „wie im Film“ – abläuft!) und
– bei allen Personen, die uns bei den jeweiligen Stationen herzlich empfangen
und kompetent betreut haben. Die meisten habe ich oben namentlich erwähnt.
Danke, und allen Leser(inne)n dieser Zeilen einen erholsamen Sommerurlaub!
Klaus Sturtzel (MJ 73)
15. Juni 2013