Etwa 36 Teilnehmer folgten dem Aufruf der AKV, den Abschluss des Arbeitsjahres mit einem Besuch des Freilichtmuseums Carnuntum zu begehen. Das Wetter war schön; niemand wird es bereuen, mit dabei gewesen zu sein.
Die große Teilnehmerzahl ließ es ratsam erscheinen, die Führung in 2 Gruppen vorzunehmen. Die Schwerpunkte der beiden Führenden wurden mit „Architektonisches“ und eher „Lebensstilorientiertes“ angegeben und für die einzelnen zur Wahl gestellt.
Als Willkommengruß stellte das Museum einen Gratis-Einladungsdrink zur Verfügung. Dann machten wir uns auf in die antike Zivilstadt. Die ganze römische Ansiedlung, Zivilstadt und Militärstadt erstreckt sich etwa über 10 Kilometer und dürfte zur Blütezeit etwa 50.000 Einwohner beherbergt haben. Nur ein kleiner Bruchteil der Stadt wurde wieder freigelegt und rekonstruiert, das sogenannte Freilichtmuseum Petronell. Gerade in Rekonstruktion befindet sich eine römische Thermal-Badeanlage mit Heiß-, Lau- und Kaltwasserbad. Schon damals verstand man sich auf den Einbau einer Fußbodenheizung. Der fachkundige Führer gab uns einen guten Eindruck in die zugrundeliegende Forschungsarbeit in Carnuntum selbst und anderswo, auf welche die Details der Rekonstruktionen fußen. Für diese Rekonstruktionen werden in der weiteren Umgebung alte Steine „angekauft“, die Holzkonstruktionen werden mit alten Hölzern durchgeführt. Das Haus des Tuchhändlers Lucius mit seinem Garten vermittelte uns weitere Einsichten in die römische Antike und ihre Wohnkultur. Die sogenannte Villa Urbana, in basilikalem Stil erbaut, versetzte uns in die Pracht, mit der sich die Römer am Donauufer umgaben. Die Betreiber des Museums haben längst entdeckt, dass sich da auch heute noch „römische“ Feste feiern lassen.
Nach diesem Spaziergang in die Vergangenheit begaben sich die meisten zum Heurigen „Jahner“ in Wildungsmauer, wo wir bei herrlichem Sonnenuntergang den Saisonabschluss ausklingen ließen.
Pater Michael Zacherl SJ (MJ55)