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Saisonbeginn Besuch im Bank Austria Kunstforum – MESSENSEE

12. September 2013, 19:00 bis 21:00

Lassen Sie sich berühren …

Saisoneröffnung der AKV am 12. September 2013

mit einer Spezialführung im Bank Austria Kunstforum Wien, zur Ausstellung MESSENSEE

Die Saisoneröffnung unseres Clubs mit dem Besuch der Ausstellung MESSENSEE im Bank Austria Kunstforum war ein exzellenter Auftakt des beginnenden neuen Vereinsjahres. An die fünfundzwanzig kunstinteressierte Kolleginnen und Kollegen ließen sich die Möglichkeit nicht nehmen an einer Spezialführung für uns Altkalksburger – in Anwesenheit des Künstlers – teilzunehmen.

Mit Jürgen Messensees Worten „Lassen Sie sich berühren“ begann die Führung durch die Ausstellung.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Bilder in Anlehnung an Diego Vélazquez, die 1993 im Kunsthistorischen Museum im Raum des spanischen Barockmalers ausgestellt waren. Eines davon mit Titel „Margarita Theresia von Österreich“ (1992) hing gleich im ersten Raum und eröffnete das Schauen auf eine zentrale Frage in Messensees Werk: Wie ist es möglich über den Menschen wie er hier lebt (oder auch lebte) zu sprechen. In seinen Ausdrucksmitteln Malerei, Grafik und auch Objekt, widmet er sich vorwiegend der menschlichen Figur und dessen Existenz – und bedient sich dabei insbesondere der Schönheit der weiblichen Form. Diese wird von Messensee in zeichenhafter Art und stark expressiver Gestik aufgelöst und manifestiert sich in Schwimmerinnen, Metrofrauen, Katamaranen, Münder, Schamhügeln… verschlüsselt aufs Neue. Man sieht abstrakte Formen, expressive Farbwischer, Striche verwackelt und nervös, Farbflecken und Farbpasten dick zu fetten Patzen aufgetragen.

Die Arbeiten sind teilweise vielschichtig angelegt, manchmal blickt man durch einen Schlitz oder ein geschnittenes Fenster hindurch auf eine weitere darunter liegende Ebene – in eine andere Welt oder Wirklichkeit. Durch Verschiebungen und Manipulationen der Wahrnehmung in seinen Werken erhebt Messensee auch die Frage „Was ist real und was Fiktion“.

In den letzten Jahren erweitert er Zeichnung und Malerei durch das reproduktive Verfahren des Jetprints, indem er seine vorhandenen Zeichnungen scannt und dann stark vergrößert wieder ausdruckt und diese Vorlagen wiederum bemalt. Besonders schön war das zu sehen bei seinen Kalenderblättern, die als Titel u.a. „24. Mai 2012″ oder „Thais Katamaran“ tragen.

Messensee sagte, dass „die Malerei ein System ist, um zur Erkenntnis zu kommen. Sie erzeugt eine neue Realität. Deshalb sind Titel für ihn wichtig”. Er möchte nicht, dass die Betrachter irgendetwas dazu fantasieren, denn seine Werke sind aus einem konkreten Anlass entstanden und nicht aus einem spontanen-expressiven Drang (er wird von der Kunstwelt irrtümlich oftmals dem Informell zugeordnet).
So teilt er mit der von ihm geliebten Physik und Philosophie nicht nur die Frage nach der Wirklichkeit,
(„Der Ablauf vieler Gleichzeitigkeiten – vielleicht auch Parallellwelten (der Katamaran als Symbol dafür) – auch in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die Ablöse des Newtonschen Weltbildes der Abfolge von Ursache und Wirkung macht die essentielle Frage nach der Wirklichkeit nicht einfacher“ so Messensee in der Spezialführung.) sondern seinen Arbeiten gehen ebenfalls präzise Überlegungen mit höchster Genauigkeit voraus, die ihn dann zwingen ein Bild (Aussage) zu malen – oder eben auch nicht.
Die Quintessenz seiner Überlegungen sind diese Arbeiten der letzten 10 Jahre die hier im Kunstforum zu sehen sind.
Im Anschluss daran trafen wir uns im Club zu einem gemütlichen Ausklang dieses gelungenen Abends.

Georg Lohmer

P.S.:

Jürgen Messensee, der 1936 in Wien geborene und zu den wichtigsten Malern seiner Generation in Österreich zählende Künstler, gab uns im April 2011 die Ehre eine Ausstellung seiner Werke in unseren Clubräumen zu zeigen.

 

Details

Datum:
12. September 2013
Zeit:
19:00 bis 21:00
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