Richter Rasen – eine 100-jährige Geschichte
Am 19. 3 gab uns Alexander Richter die Ehre und präsentierte im Club die eindrucksvolle Geschichte eines langjährigen Familienunternehmens, das sich national und international profiliert hat.
1906 von Heinrich Richter gegründet, wurde derselbe Mann noch vom Kaiser höchstpersönlich für seine hochwertige Arbeit geehrt.
Wurden am Beginn des 20. Jahrhunderts noch natürliche Weideböden abgetragen und am erforderlichen Ort wieder eingesetzt, begann Hermann Richter, der Vater des Vortragenden, eigene Kulturen mit speziellem genetischen Erbmaterial zu züchten, um die Qualität und Berechenbarkeit seines Produktes weiter zu steigern. Hermann Richter gilt bis zum heutigen Tag in der Branche als Innovationsbringer und Forscher.
Als Produzenten von hochwertigem Naturrasen kamen die Richters selbstverständlich am Fußball nicht vorbei. Franz Richter, Großvater von Alexander Richter, erhielt in den 60er-Jahren den Auftrag, den Rasen des Ernst-Happel-Stadions neu zu verlegen. Die verbauten Grasziegel hielten an die zwanzig Jahre, was bis heute unerreicht ist. Es versteht sich von selbst, dass dies nicht der einzige Auftrag der Sportwelt blieb. Heute beliefert „Richter Rasen“ viele Länder und Unternehmer, so auch die Ukraine bei der Fußball-Europameisterschaft 2012.
Alexander erzählte uns spannende Einzelheiten über die Rasenprodukte des 21. Jahrhunderts, die detailorientierte Arbeit, die mit großem Aufwand verbunden und mit größter Sorgfalt ausgeübt, das Erfolgskonzept des Familienunternehmens darstellt.
Eine sehr interessante Diskussion wurde zu Ende des Vortrages von Alexander selbst initiiert: Naturrasen oder Kunstrasen?
Als Produzent weltweit anerkannten Naturrasens war Alexanders Position natürlich klar, doch führte er objektive und schlagende Argumente für sein Produkt ins Feld.
Es ist keine Frage großer Logik, dass Kunstrasen umweltschädlich unter großem Aufwand erzeugt und aus schwer abbaubarem Material hergestellt wird. Doch ist es, so Richter, nicht nur eine Frage der Umwelt, sondern auch eine Frage der Gesundheit. Kunstrasen bietet aufgrund seiner anorganischen Beschaffenheit kombiniert mit warmer, durch Flutlicht aufgeheizter Oberfläche, die optimale Brutstätte für Bakterien aller Art, die durch Ausspucken, Schweiß oder kleine Wunden der Spieler auf das Spielfeld gelangen.
Besonders eingängig war sein Spruch: „Never forget where we started!“ – Vergesst niemals, wo wir begonnen haben, nämlich auf Wiesen und Gräsern.
So endete ein interessanter wie lustiger Vortrag, auf den eine entspannte Unterhaltung und ein gemütliches Ausklingen des Abends folgte. Vielen Dank Alexander! Ich denke wir alle hoffen, dich ab und an wieder im Club antreffen zu können!
Max Pohanka (MJ 10)